Mit Verfahren der Missionstechnik können Unternehmen hochtechnische Programme effizienter und effektiver orchestrieren. Beim Einsatz von Missionstechnik sollten die Prinzipien des Digital Engineering Anwendung finden, um die Entwicklung komplexer Systeme in Bezug auf kritische Ziele zu steuern. Diese Methodik ist eine natürliche Ergänzung zum Model-Based Systems Engineering (MBSE). Im Mission Engineering Guide erklärt das US-Verteidigungsministerium, dass die Methodik der Missionstechnik auf drei Achsen abzielt: Zeit, Komplexität und analytische Genauigkeit. Das Dokument identifiziert mehrere Fragen, die zur Klärung der Ziele im Prozess der Missionstechnik verwendet werden:
- Was ist die Mission?
- Wo liegen die Grenzen und welche Interaktionen gibt es mit anderen Missionen?
- Was sind die Leistungsmaßstäbe?
- Welche Umsetzungslücken gibt es bei der Mussion?
- Wie können neue Funktionen unsere Herangehensweise ändern?
- Welche Auswirkungen haben Veränderungen der Funktionen oder Systeme auf Missionen und Architekturen?
- Wie empfindlich ist die Missionsleistung gegenüber der Leistung der Komponententechnologien, Produkte und Fähigkeiten? Wie lassen sich die neuen Funktionen am besten in Legacy-Systeme integrieren oder als Ersatz für diese heranziehen? Und wie können wir dieses Gleichgewicht optimieren, um die tödlichsten und kostengünstigsten integrierten Fähigkeiten für eine bestimmte Mission bereitzustellen?
Welche Unterstützung leistet Plattform für Missionstechnik?
Eine Plattform für Missionstechnik ist nicht nur für die Missionstechnik selbst von Vorteil sondern auch für die Systemtechnik. ME lässt sich gut mit System-Engineering-Methoden kombinieren, die zur Definition des Systems verwendet werden, das den Missionsanforderungen entspricht. Beide Disziplinen haben ähnliche Methoden und Taxonomien, wobei sich die eine auf die Definition der Mission und die andere auf die Definition des Systems konzentriert.
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums ist ME das technische Unterelement des Missionsintegrationsmanagements, das technische Produkte bereitstellt, um den Anforderungsprozess zu informieren, Prototypen zu leiten, Konstruktionsoptionen bereitzustellen und Investitionsentscheidungen zu treffen. Eine Missionsentwicklungsplattform unterstützt Beteiligte bei der Formulierung von Problemstellungen, der Charakterisierung von Missionen, der Identifizierung von Missionsmetriken und der Verwendung von Modellen zur Analyse von Missionen.
Wird Missionstechnik außerhalb von Verteidigungsoperationen eingesetzt?
Missionstechnik hat ihren Ursprung in einer Teildisziplin der Systemtechnik innerhalb des US-Verteidigungsministeriums. Seit der Formalisierung Mitte der 2010er Jahre hat sich die Anwendung ausgeweitet. Missionstechnik wurde in verschiedenen Branchen jenseits der Verteidungssparte eingeführt. Da es sich um eine vorteilhafte Methode für Unternehmen handelt, Produkte im Kontext komplexer und sich entwickelnder betrieblicher Probleme zu positionieren, gewinnt ME bei Systemingenieuren in Organisationen mit und ohne Verbindungen zur Verteidigungsindustrie immer mehr an Bedeutung.