Eine Prozessliste (Bills of Process, BOP) beschreibt den geplanten Produktionsansatz für ein bestimmtes Produkt. Sie stellt eine Best-Practice-Vorlage für die Herstellung jedes Fertigerzeugnisses dar. Die Prozessliste listet die Konfigurationen der Produktionslinie, Werkzeuge, Maschinen und Geräte auf, die für die Herstellung des Produkts erforderlich sind. Die Prozessliste enthält zudem die elektronischen Arbeitsanweisungen (Electronic Work Instructions, EWI), in denen erläutert wird, wie sie zu erstellen ist. Die Informationen in der Prozessliste ergänzen die Manufacturing BOM (MBOM) bzw. Fertigungsstückliste, in der die Materialien und Komponenten aufgeführt sind, die für die Herstellung des Produkts erforderlich sind.
Vor der Entwicklung von Product Lifecycle Management (PLM )-Software wurde die Prozessliste manuell auf Papier oder auf isolierten elektronischen Dokumenten erstellt. Jede Änderung an einem Produkt und/oder seinen Herstellungsprozessen erforderte eine manuelle Aktualisierung der Prozessliste, der Fertigungsstückliste und der elektronischen Arbeitsanweisungen – ein ineffizienter und fehleranfälliger Prozess, dem es sowohl an Transparenz als auch an Skalierbarkeit mangelte.
Moderne PLM-Systeme generieren eine Prozessliste innerhalb einer integrierten Software zur Planung von Fertigungsprozessen. Diese integrierte Funktion ermöglicht es, Änderungen schnell in der Prozessliste widerzuspiegeln – und sofort zur Implementierung an die Fertigung zu kommunizieren. Die Prozessliste übermittelt den Produktionsplan an die Manufacturing Operations Management (MOM)-Lösung, insbesondere an das Manufacturing Execution System (MES), um die Umsetzung des Plans zu steuern und zu orchestrieren.
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